Ponta do Pargo

Ponta do Pargo – im Westen viel Neues

Lebendiger Charme der Vergangenheit

Als westlichster Punkt Madeiras liegt Ponta do Pargo etwa 350 Meter über dem Meeresspiegel auf einer flachen Hochebene an der Küste. Die Gemeinde hat sich ihren ruhigen und ursprünglichen Charme bis heute bewahrt. Das markante Wahrzeichen des Ortes ist der Leuchtturm an der Spitze der Klippe; mit etwa 290 Metern über dem Meeresspiegel ist er einer der höchstgelegenen Portugals. Der Turm ist 14 Meter hoch, und die Lichtreichweite seines „Feuers“ beträgt etwa 80 Meilen.

Historischer Hintergrund

Die Besiedlung von Ponta do Pargo begann im 16. Jahrhundert durch Garcia da Câmara, den Schwiegersohn von João Gonçalves Zarco, einem der Entdecker Madeiras. Der Name des Ortes leitet sich von einem bemerkenswert großen Fisch ab, der von den frühen Entdeckern gefangen wurde und an einen Pargo (Schnapper) erinnerte. Diese Begebenheit führte zur Benennung der Landspitze als „Ponta do Pargo“.

Der Leuchtturm Ponta do Pargo

Die Küste von Ponta do Pargo war und ist für die Schifffahrt äußerst gefährlich. Aus diesem Grund wurde auf der Klippe Ponta da Vigia ein Leuchtturm errichtet, der am 5. Juni 1922 eingeweiht wurde. Diese westlichste Spitze von Madeira bietet einen Panoramablick über den Atlantik und die umliegenden Felsformationen.

Von hier aus kannst Du legendäre Sonnenuntergänge sehen und die danach einsetzenden Leuchtfeuer des Turms genießen. Ein unvergessliches Spektakel! Mittlerweile wird diese immer noch aktive Einrichtung von der Regionalregierung als Kulturerbe von lokalem Wert eingestuft.

Im Erdgeschoss des Leuchtturms wurde ein kleines Museum eingerichtet, das 2001 seine Pforten öffnete. Hier kannst Du Dich über das Thema „Leuchttürme“ mit Dokumentationen und Fotografien informieren. Du erfährst auch, wo sich weitere Leuchttürme auf Madeira befinden.

Traditionelle Wirtschaft und Lebensweise

Landwirtschaft

Traditionell prägte die Landwirtschaft das Leben in Ponta do Pargo. Die Bewohner bauten verschiedene Feldfrüchte wie Süßkartoffeln, Karotten, Weizen, Trauben und Äpfel an. Die Viehzucht, insbesondere die Milchwirtschaft, spielte ebenfalls eine bedeutende Rolle und unterstützte die lokale Butterproduktion.

Weizen war das wichtigste Produkt, da es die Ernährung der Gemeinde sicherte. Die Bauern arbeiteten von morgens bis abends auf den Feldern und die Mahlzeiten wurden oft dort eingenommen. Dies machte die Produktion von Behältnissen für den Transport von Wasser und Lebensmitteln erforderlich.

Korbproduktion

Um den Bedarf an Transportbehältern zu decken, begannen die Menschen, aus Weizenstroh Körbe zu fertigen. Das Stroh wurde kreisförmig aufgerollt, dicht gepackt und mit Schnüren zusammengehalten. Je nach Familiengröße und Verwendungszweck hatten diese Körbe unterschiedliche Größen und Formen. Mit den Körben wurde beispielsweise Reisbrei transportiert, der morgens vorgekocht wurde. Mittags wurde der noch warme Brei gemeinsam auf dem Feld verzehrt, oft begleitet von Wein. Die Körbe dienten auch dazu, Wasser zum Bauernhof zu transportieren sowie Brot und Kabeljau während der Pilgerfahrten nach Loreto, Ponta Delgada und Monte zu transportieren.

Das Apfelfest – Festa do Pêro

Die „Festa do Pêro“ findet jährlich im September statt. Die Landwirte aus Ponta do Pargo und den umliegenden Gemeinden feiern damit ihre erfolgreiche Apfelernte. Eine Apfelsorte trägt den Namen der Gemeinde, der „Pero da Ponta do Pargo“. Dies ist die mit am weitesten verbreitete Sorte auf Madeira.

Das Fest ist bei Urlaubern und Einheimischen sehr beliebt und gemeinsam mit der Bevölkerung wird bei Apfelwein und diversen Süßspeisen ordentlich gefeiert. Ausstellungen geben Einblick in den Anbau und Ernte der beliebten Frucht, Verkaufsstände runden das Erlebnis ab.
Das Highlight des Festes ist ein fröhlicher Umzug durch den Ort, begleitet von Musik. Jeder Bewohner der Gemeinde ist hier engagiert und beteiligt sich an dem Fest.

Fazit

In Ponta do Pargo sind Traditionen lebendig. Die Errichtung der neuen Schnellstraße im Jahr 2022 reduzierte den Zeitaufwand, den Westen Madeiras zu erreichen, erheblich. Damit fand die Gemeinde auch den Anschluss an das „moderne Leben“. Der Bau des neuen Golfplatzes wird als touristisches Highlight publiziert und damit die wirtschaftliche Entwicklung dieser bäuerlichen Gegend geboostert. Die Auswirkungen auf das Leben der Menschen ist bis jetzt noch nicht absehbar …


Ponta do Pargo ist ab Funchal mit dem Bus erreichbar. Du steigst in der Avenida do Mar in die Linie 142 von SIGA Rodoeste ein und kommt nach einer genussreichen Fahrt mitten im Ort an.

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Über die Autorin

Seit 2011 habe ich das Privileg, Madeira mein Zuhause zu nennen. Im Laufe der Jahre habe ich die atemberaubenden Landschaften dieser Insel erkundet, doch selbst nach all der Zeit überrascht mich Madeira immer wieder mit versteckten und mir unbekannten Orten, die darauf warten, entdeckt zu werden.

Das Fahren mit öffentlichen Bussen ist eine ideale Gelegenheit, Madeira aus einer anderen Perspektive zu sehen und mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen.