Arco de São Jorge

Arco de São Jorge – Atlantik, Berge, Wein und Rosen!

Arco de São Jorge auf der grünen Nordseite gehört zur Gemeinde Santana und wird von Bergen und Hügeln wie ein Bogen umringt. Daher stammt auch der Name „Arco“ (= Bogen).

Die Besiedelung dieser Gegend begann Ende des 15. Jahrhunderts, kurz nach der Besiedelung von Calhau de São Jorge. Seit der Gründung von Arco im Jahr 1515 gehörte der Ort bis 1676 zu São Jorge, wurde aber dann eine selbstständige Gemeinde. Das erklärt auch den Namenszusatz „São Jorge“.

Die Menschen betreiben Landwirtschaft und Weinbau, denn der Boden ist sehr fruchtbar und die regelmäßige Feuchtigkeit fördert das Pflanzenwachstum. Der Schwerpunkt liegt auf dem Anbau von Zuckerrohr. 

Noch heute findest Du zahlreiche historische Spuren, die die Ortsgeschichte auferstehen lassen. Die alten Wege, die Mühle, die Zuckerrohrmühle, die Trinkwasser-Brunnen, die Waschhäuser und die Steinmauern, die sich harmonisch in die Landschaft einfügen, lassen Dich vergessen, dass Du im 21. Jahrhundert lebst.

Quinta do Arco in São Jorge

Der Rosengarten der Quinta do Arco de São Jorge ist ein Projekt, das 2003 ins Leben gerufen und im April 2004 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Er ist Isabel de Herédia, Herzogin von Bragança, gewidmet und zählt zu den fünf berühmtesten Rosengärten Europas. Mit über 1.500 Rosenarten ist er auch einer der größten der Welt. Hier wachsen alte und moderne Rosenbüsche, Kletterrosen und Nichtkletterrosen.

Dieser Rosengarten wurde von der „World Federation of Rose Societies“ mit der Auszeichnung „Garden of Excellence“ ausgezeichnet.

Seit Juni 2017 wird das Roseiral da Quinta do Arco de São Jorge von der internationalen Hotelgruppe Pestana Hotel Group verwaltet.

Der Laurissilva (Lorbeerwald)

Der Lorbeerwald zählt seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe und beherbergt seltene Tier- und Pflanzenarten. Darunter befinden sich endemische Vögel wie die Trocaz-Taube und das Sommergoldhähnchen (der kleinste Vogel auf Madeira mit einer Population von etwa 300.000 Vögeln).

Miradouros

Oberhalb von Arco de São Jorge in östlicher Richtung befindet sich der Miradouro das Cabanas, von dem aus Du  eine unglaubliche Aussicht auf den Atlantik und die Berge an der Nordküste der Insel hast. Bei klarem Wetter siehst Du sogar die Nachbarinsel Porto Santo am Horizont.

Wein- und Rebenmuseum Arco de São Jorge

Das Weinmuseum in Arco de São Jorge befindet sich in einem alten, restaurierten Weinkeller. Es beherbergt einige Werkzeuge, die für die Weinproduktion benötigt werden. Diese wurden zum größten Teil von der örtlichen Bevölkerung gespendet. Hier erfährst Du auch die einzelnen Schritte, die erforderlich sind, bis der Wein trinkfertig in der Flasche ist. Vom Anbau der Reben, Pflege der Trauben, Ernte und der Prozess der Vergärung wird alles anschaulich präsentiert.
Außerhalb des Gebäudes befindet sich ein Versuchsfeld für Weinanbau, das zum Besichtigen einlädt.

In diesem Museum befindet sich auch der Laden „Doces e Tradições“, in dem Du verschiedene regionale Produkte probieren und kaufen kannst, darunter Honigkuchen und Honigbrot. Aber auch hausgemachtes Brot, Maisbrot und Korbwaren warten auf interessierte Käufer.

Bibliothek des ‚Zauberers des Nordens‘

Diese Bibliothek wurde im März 2009 zu Ehren des populären Dichters Manuel Gonçalves, besser bekannt als Feiticeiro do Norte (Zauberer des Nordens), erbaut. Im Rahmen einer Multimedia-Präsentation findest Du hier eine umfangreiche Sammlung seiner poetischen Veröffentlichungen. Manuel Gonçalves wurde im Oktober 1858 in Arco de São Jorge geboren und starb hier im Jahr 1927. Er war Analphabet, fand jedoch mit seiner volkstümlichen Poesie Anhänger auf der ganzen Insel. Er druckte seine Verse auf lose Flugblätter und verkaufte sie auf Straßenfesten.

São Martinho / Sankt Martin

Jährlich am 11. November wird der Sankt-Martins-Tag gefeiert. Anlass ist die Verkostung des neuen Weins in den örtlichen Weingütern. Dabei wird traditionell Bacalhau (Kabeljau) als Imbiss verzehrt. Bereits im 19. Jahrhundert hat der Volksdichter Manuel Gonçalves (siehe oben) in einem seiner Verse diese Feierlichkeit beschrieben.

Höhepunkt ist die Prozession um 19 Uhr. Besonderes Highlight ist der Festwagen mit dem „Santo Bacalhau“, der von der Bevölkerung liebevoll geschmückt und über die gesamte Strecke getragen wird.

Kulinarik

Arco de São Jorge ist bekannt für seine üppige Vegetation, dichte Wälder und die Nähe zum Laurisilva – und damit auch für ein Leben, das lange Zeit bäuerlich und naturverbunden war. Das spiegelt sich in der Küche wider: bodenständig, einfach, sättigend und mit Produkten aus dem eigenen Garten.

Daher kommt die Sopa de Trigo häufig auf den Tisch: Eine deftige Suppe aus Weizen, Gemüse und manchmal Speck oder Wurst – sie wärmt nach einem Tag im Nebelwald und gilt als Klassiker in den Nordregionen Madeiras.

Fazit

Arco de São Jorge ist einer dieser Orte, die man nicht nur besucht, sondern in die man eintaucht – mit allen Sinnen. Zwischen Rosengarten und Lorbeerwald, Tradition und Poesie, spürt man hier die Kraft der Natur und die Wurzeln der Menschen. Die Liebe zur Erde, zum Wein – und zum einfachen, ehrlichen Essen – ist allgegenwärtig. Wer hier einen Tag verbringt, entdeckt eine andere Seite Madeiras: stiller, ursprünglicher, berührender.


Arco de São Jorge ist ab Funchal mit dem Bus erreichbar.
Du steigst an der Avenida do Mar in die Linie 6 von SIGA Rodoeste oder am Bus-Terminal beim Parkhaus an der Teleférico in die Linie 103 von SIGA CAM ein und kommst nach einer unvergesslichen Fahrt mitten im Ort an.

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2 Comments

  • H.Hofmann

    Bin jedesmal wieder überrascht, wie sorgfältig recherchiert wurde, aber das alleine reicht nicht, da muss man das alles schon selbst gesehen haben.
    Besser kann man es garnicht beschreiben und in einer so verständlicher Form wiedergeben.
    Ich freue mich schon auf den nächsten Bericht.
    Vielen Dank an die Verfasserin.
    Mit freundlichen Grüßen H.Hofmann

    • FAnita

      Vielen Dank für Ihren freundlichen Kommentar! 🙂

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Über die Autorin

Seit 2011 habe ich das Privileg, Madeira mein Zuhause zu nennen. Im Laufe der Jahre habe ich die atemberaubenden Landschaften dieser Insel erkundet, doch selbst nach all der Zeit überrascht mich Madeira immer wieder mit versteckten und mir unbekannten Orten, die darauf warten, entdeckt zu werden.

Das Fahren mit öffentlichen Bussen ist eine ideale Gelegenheit, Madeira aus einer anderen Perspektive zu sehen und mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen.