
Santana – Kultur und Natur
Die Historie
Der Wieder-Entdecker Madeiras, João Gonçalves Zarco, ließ die Insel ab 1419 erstmals besiedeln. Zu Beginn der Kolonisierung war das Land zwischen Adligen und einigen Bürgern aufgeteilt. Das Land musste gerodet werden, damit Landwirtschaft betrieben werden konnte. Daher stammt vermutlich auch die heute bekannte Aussage, dass die Insel 7 Jahre gebrannt hätte …
Die Pfarrei Santana wurde schließlich durch königlichen Erlass vom 4. Juni 1552 als Hauptort gegründet. Der Ort ist nach seiner Schutzpatronin Santa Ana benannt, zu deren Ehren 1689 eine Kirche erbaut wurde. 1835 wurde der eigenständige Kreis Santana eingerichtet und der Ort erhielt den Status einer Kleinstadt (Vila). Am 1. Januar 2001 erhielt Santana das Stadtrecht.
Die Region rund um Santana ist landwirtschaftlich geprägt. Aufgrund der fruchtbaren Böden und des häufigen Regens werden hier Obst, Gemüse und Mais angebaut. Handwerkskunst, wie zum Beispiel filigrane Stickereien, ist ebenfalls ein wichtiger Teil der Kultur und wird in lokalen Geschäften angeboten.
Die Casas de Colmo
Santana ist berühmt für seine traditionellen strohbedeckten Bauernhäuschen, die CASAS DE COLMO, die auch gleichzeitig ein Wahrzeichen der Insel Madeira sind. Früher wohnten Bauern in diesen einfach eingerichteten, oft rot angestrichenen Häuschen. Heute stehen die meisten Casas leer und werden nur noch als Touristenattraktion instand gehalten. Dennoch müssen die Strohdächer alle vier bis fünf Jahre ausgewechselt werden.
Ihre Konstruktion beruht auf der Nutzung regional verfügbarer Materialien und traditioneller Bautechniken. Die strohgedeckten Häuser entstanden als kostengünstige Wohnlösungen, insbesondere für Arbeiter in der Landwirtschaft. Die Dächer bestanden aus Weizen- und Roggenstroh (colmo). Zur Stabilisierung der Häuser wurden Weiden, Holz und dünne Stöcke eingesetzt. Diese Bauweise war robust und leicht an die klimatischen Bedingungen der Region anpassbar.
In den Anfangsjahren der Besiedelung Madeiras war diese Bauweise auf der ganzen Insel verbreitet. Obwohl das Dach ausschließlich aus natürlichen Materialien besteht, sorgt die steile Neigung dafür, dass Regenwasser abfließt und nicht eindringt. Auf diese Weise bleiben die Dächer dicht und die Raumtemperaturen im Inneren mild – im Sommer und im Winter.
Die Konstruktion der Casas de Colmo
Von der Konstruktion her gibt es drei Bauarten: Giebel- oder Drahthäuser, Bordsteinhäuser und Walmhäuser. Giebelhäuser sind solche, bei denen die Längsträger direkt auf dem Boden aufliegen. Die Bordsteinhäuser sind eine Weiterentwicklung der Vorgänger und ermöglichten eine bessere Raumausnutzung, da das Satteldach etwa 60 cm über dem Boden endet, während bei den Giebelhäusern das Dach nahe am Boden endet. Die Walmhäuser werden aufgrund des Aussehens ihres Daches oft als Rundhäuser bezeichnet und wurden hauptsächlich in der Gemeinde São Jorge gebaut.
Im Dachboden wurden landwirtschaftliche Produkte wie zum Beispiel Saatgut gelagert; im Erdgeschoss befand sich der Wohnbereich, der mit einer Zwischenwand zweigeteilt war. Der Wohnbereich wurde im Wesentlichen als Schlafzimmer, Elternschlafzimmer und Kinderzimmer genutzt. Manchmal wurden die Kinderzimmer mit einem Stoffvorhang ausgestattet, um die Jungen von den Mädchen zu trennen. Der Zugang zum Dachboden kann sowohl von innen (durch eine Falltür) als auch von außen (durch die Dachbodentür) mit Hilfe einer Leiter erfolgen. Die Küche war ein separates Gebäude, ebenfalls mit Strohdach, in dem neben der Zubereitung von Speisen auch andere Arbeiten ausgeführt wurden, wie Sticken, Nähen von Kleidung, Spinnen und andere Arbeiten im Zusammenhang mit der Landwirtschaft und den Hausarbeiten.
Abhängig von der Neigung des Grundstücks verfügen einige Häuser auch über einen Keller, der als Abstellraum oder als Schlafzimmer genutzt wurde. Im Madeira Themenpark kannst Du eine solche „Wohnanlage“ mit Haus und Nebengebäude sowie nachgebauten Szenarien besichtigen.
Santana als UNESCO-Biosphärenreservat
Seit 2011 wird der Kreis Santana von der UNESCO als Biosphärenreservat geführt. Dies soll die Erhaltung der biologischen Vielfalt und des kulturellen Erbes, aber auch eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und Umwelterziehung fördern.
Im Zentrum von Santana wurde ein Biosphärengarten angelegt, um sich immer an die Auszeichnung von Santana als UNESCO-Biosphärenreservat zu erinnern. Dieser Garten besteht aus einigen charakteristischen Elementen der Landschaft und Kultur der Gemeinde: einem typischen Reetdachhaus, einer Levada und einer Statue zum Gedenken an die Biosphäre.
Die Statue wurde vom madeirischen Bildhauer Luís Paixão geschaffen und stellt den Planeten Erde in seiner Kugelform in Symbiose mit der Natur, dem Leben und der Landschaft der weiblichen Figur dar. Die Grundlage aller Skulpturen ist das Element Wasser, die Quelle des Lebens.
Fazit:
Santana vereint Tradition und Moderne: Während die Menschen früher vor allem von Landwirtschaft und Handwerk lebten, spielt der Tourismus heute eine zentrale Rolle.
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