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Seixal

Seixal – und das Hochtal Chão da Ribeira

Das Chão da Ribeira oberhalb von Seixal ist ein Hochtal mit einer faszinierenden Mischung aus Natur und Kulturgeschichte. Historisch wurde dieses Tal von der lokalen Bevölkerung intensiv für Landwirtschaft und Viehzucht genutzt. Sichtbare Zeugen dieser bäuerlichen Nutzung sind die traditionellen Heuhaufen, die in der Frühzeit der Besiedelung gebaut wurden. Sie prägen noch heute – zusammen mit unzähligen landwirtschaftlichen Terrassen – das Landschaftsbild.

Auf den Weideflächen stehen die „Palheiros“, kleine Hütten, in denen Werkzeuge, Futter und andere Materialien gelagert wurden und werden. Einige von ihnen sind heute renoviert und dienen als Wochenendhäuschen oder für traditionelle Feste und Zusammenkünfte.

Eine weitgehend unbekannte Tradition war der Einsatz von Kabelsystemen („Fio“) zum Transport von Holz und Sträuchern aus den höher gelegenen Wäldern von Fanal hinunter ins Tal. Diese Rohstoffe dienten unter anderem als Brennmaterial. Auch das Laub war eine willkommene Ressource und wurde als Dünger genutzt.

Die Gemeinde Seixal hat eine ausgeprägte Weinbautradition. Neben der Weinproduktion wurden auch Spirituosen aus Weinhefe hergestellt. In der Vergangenheit war der Verkauf dieser Spirituosen jedoch verboten oder eingeschränkt. Daher wurden diese Erzeugnisse über steil ansteigende Wege bis hinauf nach Paúl da Serra und weiter in Richtung Süden geschmuggelt.

Jährliches Panelo-Festival: Festa do Panelo

Heute verfügt Chão da Ribeira in Seixal über einen kleinen, gemütlichen Picknickplatz mit Grill, Tischen und Bänken. An diesem Ort findet im Januar auch das „Festa do Panelo“ statt, bei dem ein traditioneller Eintopf aus Gemüse und Würstchen zubereitet und genossen wird.

Der Ursprung: Nach Weihnachten holten sich die jungen Leute von Seixal von jedem Haushalt etwas gesalzenes Schweinefleisch und von den Äckern von Chão da Ribeira Kohl und Kartoffeln.

Alles zusammen wurde dann als Eintopf zubereitet und auf dem Boden über Kohl- und Lorbeerblätter serviert. So entstand die Idee von Panelo und auch heute ist es noch so, dass die Teilnehmer ihre eigenen Zutaten mitbringen (und natürlich auch Teller und Besteck).
https://www.portomoniz.pt/pt/concelho/cultura/agenda-porto-moniz/evento-agenda/item/593-panelo-chao-da-ribeira

Laurisilva und Levada

Das Waldgebiet Chão da Ribeira ist Teil des Laurisilva (Lorbeerwald) und gleichzeitig Ausgangspunkt für einige Wanderwege. Anspruchsvollere Aktivitäten wie Canyoning finden hier ebenfalls statt.

Fast am Ende des immer enger werdenden Tals befindet sich eine Forellenzucht, die mit Wasser aus der Levada do Chão da Ribeira gespeist wird.

Die Levada do Chão da Ribeira ist in zwei Hauptarme unterteilt. Der Abzweig am rechten Ufer der Ribeira do Seixal folgt dem Caminho do Chão da Ribeira und der Abzweig am linken Ufer fließt in Richtung Seixal über die Vereda do Moinho. Am Ende der beiden Kanäle befindet sich ein antiker, in Stein gemeißelter “Wasserverteilungskasten”.


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Picture of Über die Autorin
Über die Autorin

Anita lebt seit 14 Jahren auf Madeira – und liebt das Kochen ebenso wie das Gespräch mit Einheimischen. Ihre Erlebnisse aus zahllosen Busreisen quer über die Insel, Restaurantbesuchen und privaten Einladungen hat sie in zwei Büchern festgehalten:

Madeira by Bus – 24 Orte mit öffentlichen Bussen erreichen und erleben

24 Menüs aus Madeira – eine kulinarische Reise mit 72 leckeren Rezepten

Beide Bücher geben persönliche Einblicke in das Leben auf Madeira und laden Leserinnen und Leser dazu ein, den Alltag der Inselbewohner aus nächster Nähe zu entdecken.

Wer mit dem Bus reist, erlebt Madeira aus einer besonderen Perspektive: Mit erhöhtem Blick durch die Fenster eröffnen sich ungeahnte Ausblicke auf tiefe Täler, charmante Dörfer und majestätische Berglandschaften. Für die Autorin ist daher klar: Auf Madeira ist oft schon die Busfahrt das eigentliche Erlebnis.

Auch kulinarisch bietet die Insel weit mehr als die typischen Restaurantgerichte. Die traditionelle Küche Madeiras ist ländlich geprägt, dabei raffiniert und überraschend vielfältig – genau das zeigt sie in ihren Rezepten: einfach nachzukochen, aber voller Geschmack und Geschichte.